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Noch steigerungsfähig?
06.05.2022 - externe Gremien, Information & Internet, Presse

Die Compliance mit der Händehygiene unter psychologischen Gesichtspunkten

Die hygienische Händedesinfektion ist eine effektive und einfache Maßnahme zur Prävention von Infektionen im Gesundheitswesen. Am 5. Mai, dem von der WHO initiierten „Internationalen Tag der Händehygiene“, soll alljährlich die Aufmerksamkeit des Gesundheitspersonals auf dieses Thema gelenkt werden, denn oft lässt sich trotz regelmäßiger Schulungen und Kampagnen die Händehygiene-Compliance ab einem gewissen Punkt nicht weiter steigern.

Das Robert-Koch-Institut nimmt dies zum Anlass, um im Epidemiologischen Bulletin 18/2022 das Potenzial zur weiteren Verbesserung der Compliance vor allem anhand psychologischer Aspekte zu erläutern, die neben der Ausstattung und der Wissensvermittlung einen wichtigen Teil der nachhaltigen Stärkung der Händehygiene ausmachen.

BZgA gibt praktische Tipps

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schlägt am Welthändehygienetag den Bogen zur SARSCoV2-Pandemie. Auch wenn die Übertragung des Corona-Virus hauptsächlich durch Aerosole in der Luft und über die Atemwege erfolgt, habe die Zeit der COVID-19-Pandemie dafür sensibilisiert, wie wichtig generell Hygienemaßnahmen für den Schutz der Gesundheit sind. Viele Infektionskrankheiten verbreiten sich schnell, wenn sich Menschen im Alltag begegnen. Wer sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht, entfernt wirksam Krankheitserreger von den Händen. Sorgfältige Händehygiene kann die Verbreitung von Krankheitserregern über sogenannte Schmierinfektionen verhindern und trägt damit zum Schutz für sich und andere bei.

Einsatz von Desinfektionsmitteln genau abwägen und richtig anwenden!

Zurückhaltender äußert sich die BZgA zum übermäßigen Einsatz von Desinfektionsmitteln. Im privaten Haushalt seien Desinfektionsmittel in der Regel überflüssig. Ein keimfreies Zuhause sei weder notwendig noch könne es mit Desinfektionsmitteln erreicht werden. Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilze sind überall in der Umwelt. Der überwiegende Teil ist jedoch harmlos oder sogar nützlich! Nur ein kleiner Prozentsatz ist für Menschen schädlich: Krankheitserreger. Mit Desinfektionsmitteln wird die Gesamtzahl der Mikroben in der Umgebung oder auf Händen und Haut eindämmen.

Desinfektionsmittel enthalten Inhaltsstoffe, die nicht nur den Mikroorganismen, sondern auch Körper und Umwelt schaden können. Zum einen können sie Allergien, Ekzeme oder Vergiftungen auslösen - vor allem auch, wenn sie in falschen Dosierungen verwendet werden. Zum anderen können sie z.B. – wenn sie in großen Mengen in den Abfluss gelangen – auch nützliche Wasserorganismen abtöten. Daher ist immer abzuwägen, wann der Einsatz von Desinfektionsmitteln überhaupt notwendig ist, welche verwendet werden sollen und wie man sie richtig einsetzt.