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BfR: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminium in Antitranspirantien unwahrscheinlich
03.08.2020 - Information & Internet

Der Beitrag zur Gesamtbelastung von Aluminiumchlorohydrat durch Antitranspirantien ist geringer als bisher angenommen. Das teilt das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin mit. Erstmals hatte das BfR 2014 die Aufnahme über die Haut, d.h. die dermale Aufnahme von Aluminiumsalzen bewertet.

„Wir haben damals bereits auf die große wissenschaftliche Unsicherheit der Daten hingewiesen und auf den dringenden Forschungsbedarf aufmerksam gemacht“, so der BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Die fehlenden Daten wurden in der Zwischenzeit in zwei weiteren Humanstudien aus den Jahren 2016 und 2019 erhoben. Von denen ermöglichte nur die letztere eine Neubewertung. Somit lagen belastbare Daten erst fünf Jahre nach der BfR-Aufforderung zur Vorlage einer wissenschaftlich belastbaren Hautabsorptionsstudie vor.

In Antitranspirantien werden Aluminiumsalze eingesetzt, um den Schweißfluss zu blockieren und die Geruchsbildung zu hemmen. Wie viel des Aluminiums aus Antitranspirantien von der Haut absorbiert wird, war lange Zeit unsicher. Derzeit liegen drei Humanstudien aus den Jahren 2001, 2016 und 2019 zur Aluminiumaufnahme über die Haut (dermalen Absorption bzw. Bioverfügbarkeit) aus Antitranspirantien vor. Einen belastbaren Wert für die Absorptionsrate / Bioverfügbarkeit liefert nur die Studie aus dem Jahr 2019. Diesen Wert hat das BfR für seine Risikobewertung zugrunde gelegt und daraus die Aufnahmemenge über die Haut in einer Modellrechnung mit dem Ergebnis abgeleitet, dass ein signifikanter Beitrag von Antitranspirantien zur Gesamtbelastung gegenüber Aluminium nach derzeitiger Datenlage unwahrscheinlich ist.

Wer sich grundsätzlich vor einer zu hohen Aluminiumaufnahme schützen will, sollte darauf achten, dass vor allem saure und salzhaltige Lebensmittel und Getränke nicht mit Aluminium in Kontakt kommen, etwa über Trinkflaschen, Backbleche, Grillschalen. Zu hohe Aluminiumgehalte im Körper können nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben.