Auszeichnung für herausragende Beiträge zur Arzneimittelsicherheit 30.10.2025 - Presse
 Bereits zum vierten Mal hat die Stiftung für Arzneimittelsicherheit den Ulrich-Schwabe-Medienpreis verliehen. Mit dem Preis werden journalistische Arbeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um eine kritische und fundierte Berichterstattung zu Themen der Arzneimittelsicherheit verdient gemacht haben. Die feierliche Preisverleihung fand am 24. Oktober 2025 in den Räumen des Presseclubs München statt. Frau Prof. Ulrike Holzgrabe und Dr. Till Rüger überreichten den Preis im Namen der Stiftung. Für die Stiftung und die anwesenden Gäste war die Veranstaltung ein besonderes Highlight.
Der Ulrich-Schwabe-Medienpreis erinnert an den 2021 verstorbenen Pharmakologen Professor Dr. Ulrich Schwabe, langjähriges Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports. Der Preis ist in den Kategorien Print/Online sowie Audio/Video jeweils mit 5.000 Euro dotiert.
Kategorie Print/Online
In der Kategorie Print/Online wurde die SPIEGEL-Autorin Marthe Ruddath ausgezeichnet. In ihrem fundiert recherchierten Beitrag hinterfragt sie den Langzeiteinsatz des Schilddrüsenmedikaments L-Tyroxin. Ihre Recherche zeigt, dass viele Patientinnen und Patienten das Präparat einnehmen, obwohl es medizinisch gar nicht notwendig wäre. Für diese differenzierte und mutige Auseinandersetzung mit einem weit verbreiteten Medikament erhielt Ruddath verdientermaßen den Ulrich-Schwabe-Medienpreis 2025 in der Kategorie Print/Online.
Kategorie Audio/Video
In der Kategorie Audio/Video teilen sich in diesem Jahr zwei TV-Beiträge das Preisgeld.
Die ZDF-Autoren Steffi Unsleber und Jochen Breyer erhielten die Auszeichnung für eine besonders emotionale Folge der ZDF-Reihe „Die Spur“. Unter dem Titel „Geburt mit Todesfolge –
Warum musste Rita sterben?“ gehen sie tragischen Todesfällen im Kreißsaal nach und hinterfragen den unsachgemäßen Einsatz des Wirkstoffs Misoprostol bei der Geburtseinleitung. Ihr Film hinterlässt tiefen Eindruck und regt zum Nachdenken an.
Das zweite prämierte Werk stammt vom Team der NDR-Sendereihe Strg_F. Die Autorinnen Lia Gavi und Saida Belaatel werden für ihren Beitrag „Geheime Abtreibung mit illegalen Pillen“ ausgezeichnet. In ihrer eindringlichen Reportage zeigen sie, wie leicht man über das Internet an Medikamente mit den Wirkstoffen Mifepriston und Misoprostol gelangen kann, die illegal zur Selbstmedikation eingesetzt werden. Die Jury würdigte insbesondere den Mut der Autorinnen, auch unbequeme Wahrheiten klar zu benennen.
Engagement für sichere Arzneimittelanwendung
„Beides sind außergewöhnlich emotionale Reportagen, bei denen man das Leid der Betroffenen mitfühlt“, betonte Prof. Ulrike Holzgrabe, Vorsitzende der Stiftung für Arzneimittelsicherheit. „Gerade deshalb muss die Anwendung von Arzneimitteln und Wirkstoffen immer wieder kritisch hinterfragt werden.“ Mit dem Ulrich-Schwabe-Medienpreis setzt die Stiftung ein starkes Zeichen für verantwortungsvollen, aufklärenden Journalismus und erinnert zugleich an die gesellschaftliche Bedeutung sicherer und evidenzbasierter Arzneimittelanwendung.