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Wenn ein Grippe-Impfstoff nicht erhältlich ist – Aufruf zur Online-Meldung
16.10.2020 - externe Gremien, Information & Internet, Arzneimittelinformation

Zu Beginn der Grippesaison 2020/21 bittet das Paul-Ehrlich-Institut Verbraucherinnen, Ärztinnen sowie Apothekerinnen und Apotheker um eine Online-Meldung, wenn sie einen Grippe-Impfstoff nicht beziehen können und einen Engpass vermuten. Auf Basis dieser Meldungen beurteilt das Institut die regionale Versorgungslage, informiert die für die Versorgung Zuständigen und regt Maßnahmen zur Abhilfe an.

Ein lokal beobachteter Engpass bei Grippeimpfstoffen ist nicht unmittelbar mit einem Versorgungsengpass gleichzusetzen. Aufgrund der erhöhten Nachfrage zu Beginn der Impfsaison kann eine räumliche Ungleichverteilung der Grippe-Impfstoffe gegebenenfalls zu zeitlich begrenzten lokalen oder regionalen Engpässen führen. Das Paul-Ehrlich-Institut erwartet für die Impfstoffsaison 2020/21 ca. 26 Mio. Dosen an Grippe-Impfstoff für Deutschland. Die Anzahl der erwarteten Impfstoffdosen für die Grippesaison 2020/21 ergibt sich aus der auf einer 2020 erstmals erhobenen Bedarfsermittlung basierenden Lieferplanung der Impfstoffhersteller und den Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über zusätzlich bestellte Influenza-Impfstoffdosen.

Auf Basis des Impfverhaltens der Bevölkerung in den vergangenen Jahren und der für diese Saison erwarteten höheren Anzahl von Impfstoffdosen im Vergleich zu den Vorjahren ist aus derzeitiger Sicht des PEI damit zu rechnen, dass die Grippeimpfstoffe für die Saison 2020/21 ausreichen werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass die jeweils verfügbaren Impfstoffgesamtmengen nicht vollständig in der entsprechenden Saison verbraucht wurden.

Sollte dennoch im Verlauf der Impfsaison ein Mangel auftreten, so kann vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein Versorgungsmangel nach § 79 Abs. 5 Arzneimittelgesetz erklärt werden. Damit werden Importe von Impfstoffdosen aus dem Ausland erleichtert. Das Paul-Ehrlich-Institut bringt in einem solchen Fall die Versorgung mit Extra-Dosen für Deutschland bei den Herstellern zur Sprache und regt dringend an, Abhilfe zu schaffen.