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Delegierte fordern mehr Öffentlichkeitsarbeit für VIOLIND
26.11.2021 - externe Gremien, Information & Internet, Presse, Apothekenwesen

Ein weiterer Diskussionspunkt in der Kammerversammlung war das VIOLIND-Projekt. Im Vorfeld war allen Thüringer Apotheken das VIOLIND-Paket zugesandt worden, mit dem Informationsmaterialien zum gemeinsamen Projekt der Thüringer Frauenhäuser und Apotheken verteilt wurden. Frau Michel aus der Geschäftsstelle stellte die Ziele des Projektes und das Konzept der Schulungen noch einmal vor. Frau Wittig zeigte sich in ihrem Statement von der schieren Anzahl der Fälle betroffen. Wenn Sie sich vorstelle, wie viele ihrer Kundinnen und Patientinnen mit häuslicher Gewalt konfrontiert sind, wenn jede vierte Frau betroffen ist oder war, dann mache ihr dies deutlich, wie wichtig engagiertes Handeln sei. Und sie sieht VIOLIND hierbei als eine gute Möglichkeit, den ersten Schritt zu wagen.

Pflasterbox als verdeckte Hilfe

Frau Dr. Jelinek stellte die Informationsweitergabe über die Pflasterbox infrage, da sie das Problem bagatellisiere. Sie könne sich nicht vorstellen, die Box gerade in ihrer ländlichen Apotheke, in der jeder jeden kenne abzugeben. Thoralf Kühne wies darauf hin, dass die Pflasterbox natürlich eine Tarnung sei, da man eben gerade nicht erkennbare Informationsmaterialien abgeben wolle, sondern sie verdeckt und damit geschützt an die Betroffene weitergeben könne. Die gesamte Aktion stehe vor dem Problem, dass sie zum einen bekannt sein müsse, auf der anderen Seite aber eben auch nicht so deutlich formuliert werden kann, dass auch die Täter verstärkt auf sie aufmerksam werden.

Vor diesem Hintergrund forderten mehrere Delegierte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, damit die Apotheken eben auch die langfristige Perspektive der Aktion erkennen und eine Begleitung durch Medien und Politik erwarten können. Die Geschäftsstelle sicherte zu, dass genau dies beabsichtigt sei, die Aktion aber auch nur dann wirklich funktioniert, wenn tatsächlich Apotheken zu finden sind, die den Aufkleber gut sichtbar ausweisen würden. Hier muss das richtige Maß der Kommunikation gefunden werden und dazu ist die Diskussion hier in der Kammerversammlung eben gerade wichtig, damit die Geschäftsstelle gemeinsam mit den Frauenhäusern auf Politik und Medien zugehen kann.