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Jede vierte Hausarztpraxis barrierefrei
19.10.2020 - externe Gremien, Apothekenwesen, Recht

Wie der Bundestag in seinen elektronischen Parlamentsnachrichten berichtet, verfügen von den Hausarztpraxen derzeit rund 26 Prozent über einen uneingeschränkt barrierefreien Zugang. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor.

Rund 29 Prozent der Hausarztpraxen haben einen „mindestens begrenzt“ barrierefreien Zugang. Von den Facharztpraxen sind den Angaben zufolge rund 26 Prozent uneingeschränkt barrierefrei und rund 28 Prozent mindestens begrenzt barrierefrei.

Schaut man sich die Antwort der Bundesregierung genauer an, wird klar, dass diese Daten kaum aussagekräftig sind, da die Meldungen durch die KVen erst im Aufbau sind. Auch wer aus den Angaben schlussfolgert, dass etwa die Hälfte der Arztpraxen einen „mindestens begrenzt“ barrierefreien Zugang haben, täuscht sich vermutlich. Wenn die Unterscheidungen zwischen „uneingeschränkt“ und „mindestens begrenzt“ barrierefreier Zugang von den KVen überhaupt gemacht wird, dann zählen in die zweite Gruppe, alle Praxen der ersten Gruppe hinzu. In Thüringen sind es danach gut 23 % der Hausarztpraxen und knapp 26 % der Facharztpraxen, die „uneingeschränkt“ barrierefrei zugänglich sind.

Hintergrund
Eine uneingeschränkt barrierefreie Praxis beinhaltet nach der neuen bundeseinheitlichen Systematik einen ebenerdigen Zugang, einen rollstuhlgerechten Aufzug sowie breite Türen und größere Bewegungsflächen.

Barrierefreie Apotheken? Angeblich keine Daten
Politisch brisant wird die Beantwortung der Anfrage, wenn man die Antwort auf die Frage „Wie hoch ist aktuell nach Kenntnis der Bundesregierung der Anteil von barrierefreien Apotheken?“ Diese besteht aus einem Satz: „Daten zum Anteil barrierefreier Apotheken liegen der Bundesregierung nicht vor.“. Keine Erwähnung davon, dass Apotheken seit 2012 barrierefrei erreichbar sein sollen und seitdem viele Einrichtungen erhebliche Investitionen vornehmen mussten, um diese Vorgabe einzuhalten. Der Prozentsatz der barrierefrei erreichbaren Apotheken sollte also deutlich höher liegen, als bei knapp 26 %.