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Strukturelle und personelle Voraussetzungen für die rationale Antiinfektivaverordnung in Krankenhäusern
29.05.2020 - externe Gremien, Information & Internet

Vor dem Hintergrund eines gesteigerten Bewusstseins für die Problematik zunehmender Antibiotikaresistenzen und einem drohenden Verlust geeigneter Therapieoptionen für Infektionen hat die Kommission Antiinfektiva, Resistenz und Therapie (Kommission ART) am Robert Koch-Institut ein Positionspapier zu den Zielen von Antibiotic Stewardship (ABS) sowie erforderliche strukturelle und personelle Voraussetzungen für Krankenhäuser verfasst.

Das Positionspaper wurde gemeinsam erstellt mit dem Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e.V. (ADKA), der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e. V. (DGHM), der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI), der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH), der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e. V. (DGPI)und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG).

In Deutschland ist ABS im Krankenhaus im Infektionsschutzgesetz § 23 verankert und Empfehlungen dazu in einer S3-Leitlinie. Für die erfolgreiche Arbeit des ABS-Teams sind die Sicherung einer qualifizierten Fort- und Weiterbildung, die Mandatierung, die Unterstützung und die Bereitstellung ausreichender Ressourcen durch die Krankenhausleitung unabdingbar. Das ABS-Team soll krankenhausweit und abteilungsübergreifend arbeiten. Aufgaben sind Ausarbeitung und Umsetzung eines auf die lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Krankenhauses zugeschnittenen ABS-Programms unter Berücksichtigung von Antiinfektivaeinsatz, Resistenzlage und Patientenschwerpunkten. Dazu kommen Erstellung und Implementierung hausinterner Empfehlungen zur Diagnostik, Prophylaxe und Therapie wichtiger Infektionen.

Das ABS-Team soll interdisziplinär arbeiten und als Teammitglieder speziell qualifizierte Ärzte und Apotheker umfassen. Es wird von einer Mindestpersonalstärke für das ABS-Team von 1 Vollzeitäquivalent (VZÄ) pro 500 Betten ausgegangen.