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Risiken und Limitationen bei der Anwendung von Antigentests
21.05.2021 - Pandemie, Apothekenwesen, Information & Internet

Das aktuelle Epidemiologische Bulletin 20/2021 fasst die wichtigsten Aspekte bei der Verwendung von PoC Antigen-Schnelltests und Selbsttests zusammen und gibt evidenzbasierte Tipps zur Kommunikation rund um die PoC Antigen-Schnelltests und Selbsttests.

Die schematisch dargestellte zeitlich begrenzte Nachweisfähigkeit von Infektionen durch Antigentests (Seite 7 im Bulletin) kann einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis und der damit zusammenhängenden nötigen Sorgfalt bezüglich des regelmäßigen und engmaschigen Testens sein.

Eindrücklich vermittelt das RKI, wo die Risiken und Limitationen bei der Anwendung von Antigentests versteckt sind. Aufgezeigt wird dabei der typische Infektionsverlauf bei COVID-19 über etwas mehr als zwei Wochen. Der Kalender zeigt 7 zukünftig positive Personen, die regelmäßig und engmaschig jeweils dienstags und donnerstags getestet werden. Da die Zeiträume zum Nachweis einer Infektion bei Antigentests kürzer als bei PCR-Tests sind, können dadurch Infektionen unerkannt bleiben. Dies geht deutlich aus der Illustration hervor, da durchschnittlich erst am 5. Tag nach der Infektion ein Antigentest ein positives Ergebnis anzeigt. Nach Symptombeginn und unter der Annahme, dass um den angenommenen Symptombeginn die meisten Antigentests positiv ausfallen, sehen wir, dass an diesem Tag 2 der 7 Personen erkannt werden. Wenn die Personengruppe montags, mittwochs und freitags getestet würde, könnte man 3 statt 2 Infektionen finden. Würden alle Personen nur einmal pro Woche getestet werden, findet man nur eine Infektion.

Regelmäßiges engmaschiges Screening mit Antigentests (auch von asymptomatischen Personen) ermöglicht also eine frühzeitige Erkennung und Möglichkeit der Eindämmung von Infektionsclustern, jedoch keine komplette Verhinderung. Testresultate können allerdings im Einzelfall trotzdem negativ ausfallen, obwohl die getestete Person bereits infiziert und ggf. ansteckend ist. Bei typischen Symptomen sollte man sich daher mit einem PCR-Test testen lassen, auch wenn ein negativer Antigentest vorliegt, so das RKI.