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Therapie von Magen- und Ösophagus-Erkrankungen
22.09.2021 - externe Gremien, Information & Internet, Fortbildung, Arzneimittelinformation

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft hat ihr neues „Pharmakon“ veröffentlicht. Die Mitgliederzeitschrift der wissenschaftlichen Gesellschaft widmet sich dem Thema „Therapie von Magen- und Ösophagus-Erkrankungen“. Es steht allen DPhG-Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung, wie alle sechs Ausgaben im Verlauf eines Jahres.

Nach der Mundgesundheit im Jahr 2019 und den chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Anfang des Jahres, beleuchten die Artikel die Therapie von Magen- und Ösophagus-Erkrankungen außerordentlich vielfältig. Angefangen bei den in den letzten 1000 Jahren gewonnenen Erkenntnissen, wie unser Magen funktioniert und den dabei recht abenteuerlich anmutenden Methoden, wird im Artikel über die Phytopharmaka die Evidenz der bei Magenbeschwerden traditionell und oft seit Jahrhunderten verwendeten Drogen und den daraus hergestellten Arzneimitteln wissenschaftlich dargestellt.

Die Einführung der Protonenpumpenhemmer vor mehr als 30 Jahren hat die Therapie magensäurebedingter Erkrankungen revolutioniert. Nichtsdestotrotz muss aus heutiger Sicht deren inflationärer Gebrauch insbesondere in Bezug auf Neben- und Wechselwirkungen kritisch hinterfragt werden, wie die Autoren an einem Patientenbeispiel eindrucksvoll belegen. Das Gleiche gilt auch für die Frage, ob ein Helicobacter pylori immer eradiziert werden sollte?

Arzneimittelbedingte Nebenwirkungen am Magen sind häufig und ein tägliches Problem jedes Kollegen in Offizin und Krankenhaus. Im Artikel werden die Ursachen der Nebenwirkungen und daraus folgend mögliche Strategien zu deren Verhinderung ausführlich dargestellt. Bekanntermaßen ist der Magen kein Ort der Arzneistoffresorption. Was macht ihn aus pharmazeutischer Sicht interessant? Die Magenpassage hat einen erheblichen Einfluss auf die Freisetzung der Arzneistoffe aus der Arzneiform, als Voraussetzung für deren Resorption. Füllungsgrad, pH-Wert, Motilität, Einnahme motilitätshemmender Arzneimittel, Alter des Patienten sind entscheidende Faktoren und ein hochinteressantes und relevantes Forschungsgebiet.

Aus Sicht der Ernährungsmedizin kann eine entscheidende Verbesserung der gastroösophagealen Refluxkrankheit durch Änderung der Ernährung und des Lebensstils bewirkt werden. Für Patienten mit Schluckbeschwerden ist eine ausreichende Nahrungszufuhr überlebenswichtig. Das sollte durch eine fundierte ernährungsmedizinische Therapie gesichert werden. Last but least machen wir einen Ausflug zum Darm zur evidenzbasierten Selbstmedikation bei Obstipation und Diarrhoe.

Die Themen sind im Einzelnen
  • Pharmaziegeschichte: Kochtopf und Protonenpumpe – eine kurze Geschichte des Magens
    Dr. Thomas Langebner)
  • Phytotherapie bei Magenbeschwerden
    Dr. Ilse Zündorf, Prof. Dr. Robert Fürst
  • Pharmazeutische Praxis: AMTS-Aspekte säurereduzierender Medikamente
    Stefan Göbel, Nadine Metzger
  • Pharmazeutische Praxis: Erosive Schleimhautschäden und Blutungen des oberen Verdauungstrakts
    Dr. Eric Martin
  • Pharmazeutische Praxis: Dysbalance im Darm: Selbstmedikation bei Obstipation und Diarrhoe
    Dr. Hiltrud von der Gathen
  • Klinik: Ernährungstherapie bei GERD und Dysphagie
    Noreen Neuwirth, Prof. Dr. Martin Smollich
  • Klinik: Helicobacter pylori: nicht alleine Schuld am Magengeschwür!
    Dr. Edith Bennack
  • Biopharmazie: Die Rolle des Magens bei der oralen Arzneimitteltherapie
    Dr. Philipp Schick, Michael Grimm, Hannes Gierke, Christoph Rosenbaum, Prof. Dr. Werner Weitschies
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Im Mitgliederbereich der DPhG-Internetseiten haben Sie einen Online-Zugang zu allen Ausgaben der „Pharmakon“. Eine Übersicht über die „Pharmakon“-Ausgaben finden Sie im separaten Pharmakon Archiv. Wenn Sie sich selbst testen wollen und zusätzlich etwas für Ihre nachweisbare Fortbildung tun wollen, gelangen Sie unter dphg.de. zur aktuellen online-Fortbildung der DPhG. Die „Pharmakon“ bildet dabei jeweils die Basis für die aktuelle Fortbildung.